, Leuenberger Thomas

Auflagefinal VSpZU

Am Samstag, 18. März, fand in der Schiessanlage Grütmatt in Wettswil der spannende Gewehr 10 m Auflage Final vom VSpZU statt, organisiert und durchgeführt von dem Feldschützenverein Wettswil.

Ab 46 Jahren dürfen die älteren Schützen mit einer Schiesshilfe den Schiesssport im Bereich 10 m Schiessen ausüben. Gerade diese Disziplin ist bei Quereinsteiger sehr beliebt. Denn das stehend frei Schiessen ohne jegliche Schiesshilfe benötig viel mehr Ausdauer und einen enormen Trainingsaufwand für das Schiessen. Somit kann der Schiesssport mit der Auflage bis ins hohe Alter ausgeführt werden. Wer jetzt denkt, dass die Resultate nicht so wichtig sind, der irrt sich gewaltig. Dieser Wettkampf entwickelt sich zu einem Kampf mit sich selbst, der Konzentration und mit dem Gefühl zur richtigen Zeit den Abzugsfinger mehr zu belasten, damit der Schuss bricht. Der Mittelpunkt der Scheibe, die Zehn (0.5 mm Durchmesser) wird noch in 0.9 Punkte unterteilt. So beträgt ein maximaler Wert 10.9 und der Zehntel ist gerade 0.056 mm im Zentrum gross. Diese Wertung ist im Sport vergleichbar mit dem Skifahren, wo die präzise Zeitwertung zu Entscheidungen führen kann.

Die Faszination des Schiesssports an die Zuschauer heranzuführen ist sehr schwierig, wie können wir die visuellen Wahrnehmungen des Schützen mit dem Zusammenhang mit dem Schussbrechen übertragen? Das ist die Frage, die mich zurzeit am meisten beschäftigt. Mit der elektronischen Aufzeichnung der Laufbewegung kommen wir an eine Lösung heran, den Schiesssport besser übertragen zu können. Vielleicht können wir den nächsten Final so übertragen, damit der Wettkampf für Zuschauer noch aufregender wird als er heute schon ist.

24 Schützen von insgesamt 139 Teilnehmer haben sich in den 5 Vorrunden durch den ganzen Winter für den Final qualifizieren können. Dazu mussten sie jeweils ein Programm von 30 Schüssen auf eine Zehnerscheibe absolvieren. In der Qualifikation wird derzeit nicht auf eine Zehntels Wertung ausgewertet. Dafür wird der Schützte mit einem schlechten Schuss mit einer 9 oder noch einen tieferen Wert bestraft. Diese Wertung erfolgt, weil nicht sämtliche teilnehmenden Schützenvereine über eine elektronische Trefferanlage verfügen und eine Zehntels Wertung auf einer Papierscheibe sehr schwierig und eher ungenau ist. So wird kein Teilnehmer im Vorfeld benachteiligt.

Am Finaltag hat der schlechteste Schütze nach den ersten beiden Vorrunden (40 Schuss) ein Total von 407.0 Punkten auf seinem Konto. Der beste Schütze nach den Vorrunden, Francois Capt, aus Cuarny konnte sich 419.6 Punkte schreiben lassen. Er führte die Rangliste souverän an und die zweit platzierte Caroline Hegetschweiler von Stallikon hatte 418.6 Punkte erreicht. Mit zwei Zehntel weniger folgte ihr Heinz Hug aus Ottenbach mit 418.4 auf dem dritten Zwischenrang.

Nach diesen beiden Vorrunden wurde das Teilnehmerfeld um acht Startplätze verkleinert. Die nächste KO-Runde, wo wieder bei Null startet, entscheidet über Finalteilnahme oder nicht. Die besten acht Schützen erreichen den begehrten Startplatz im Hauptfinal. An der Spitze ereignete sich eine Änderung, Stefan Kuriger, aus Einsiedeln erreichte mit 210.7 Punkte (20 Schüsse) den 1. Finalplatz. Dicht dahinter mit 0.6 Punkten weniger folgte ihm Heinz Hug aus Ottenbach. Der dritte Rang mit 208.8 Punkten mussten gerade drei Schützen teilen; Francois Capt aus Cuarny, Caroline Hegetschweiler aus Stallikon und Peter Burri aus Wattenwil. Der letzte Finalplatz, der achte Rang erreichte Hans Beyeler aus Schwarzenburg mit einem Vorsprung von einem ganzen Punkt auf den 9. Platzierten.

Bein Final wird der Zeitrhythmus den Schützen vorgegeben und die Schüsse laufen kommandiert. Hier benötig der Teilnehmer viel Nervenstärke. Einen einzigen tieferen Schuss kann das Aus bedeuten.

Der schlechteste Start nach zehn Schüssen hat Stefan Kuriger von Einsiedeln (vorher der 1. Platzierte) geschossen und er musste auch als erster aus dem Final ausscheiden. Die lokale Schützin Caroline Hegeschweiler aus Stallikon hatte im 13 Schuss nur eine 10.0 erreicht und musste sich mit dem 7. Rang zufriedengeben. Hans Beyeler aus Schwarzenburg konnte im Final nicht mehr mit so vielen guten innen Zehner erreichen und folgte auf dem 6. Rang. Für den 5. Rang wurde es nochmals spannend, Heinz Hug und Franz Schöpfer von Rudolfstetten hatten genau gleich viele Punkte nach 18 Schüssen und mussten einen zusätzlichen Schuss abgeben. Heinz Hug erreichte eine 10.8 und Franz Schöpfer eine 10.3 und somit den 5. Schlussrang. Für Heinz Hug kam zwei Schüsse später dann auch das Aus und er erreichte den undankbaren 4. Rang. Hansueli Metter von Wattwil traf im 21. Schuss zum ersten Mal keine Zehn, sondern eine 9.7 und musste sich mit dem 3. Rang geschlagen geben. Es führte immer noch Francois Capt vor Peter Burri aus Wattenwil mit einem Vorsprung von 1.2 Punkten. Das Kommando kam für den nächsten Finalschuss laden, START und die Finalisten haben jetzt 50 Sekunden Zeit, das Zentrum zu treffen. Der erste Schuss brach eine 9.5 für Francois Capt und eine 10.4 für Peter Burri. So hatten beide Schützen nur noch eine Differenz von 0.3 Punkten nach dem 23. Schuss, ein Raunen ging durch die Zuschauer. Der Zwischenstand wurde verkündet und das nächste Kommando kam; für den letzten Finalschuss laden, START.  Wieder schoss Francois Capt schneller und traf eine 10.3. Gefühlte Sekunden später brach der Schuss von Peter Burri, eine 10.5. Somit heisst der neue VSpZU Sieger Francois Capt aus Cuarny. Er gewann den Final mit 0.1 Punkt Vorsprung mit einem Total von 252.2 Punkten. Herzliche Gratulation an alle Schützen für die geleisteten Ergebnisse und für den spannenden Wettkampf, den wir begleiten konnten.

Die Ranglisten der Vorrunde und des Finals sind hier aufgeschaltet.