, Arnold Kevin

Investition in die Zukunft

Der FSV Wettswil hat zwei neue Anlagen eingeweiht.

«Diese Investition wird sich auszahlen»

Mit einer Pistolenanlage für die 25-Meter-Distanz und einer vollautomatischen 50-Meter-Anlage ist der Feldschützenverein (FSV) Wettswil hervorragend für die Zukunft aufgestellt. Die Finanzierung der neuen Anlagen war nur dank Beiträgen der Gemeinden Wettswil und Stallikon sowie zahlreichen Sponsoren und eines Crowdfundings möglich.

Die politische Gemeinde Wettswil hat bei Vereinen einen guten Namen, denn sie unterstützt Vereine bei Grossprojekten und sorgt damit für ein lebendiges Dorfleben. Gleichzeitig fordert die Gemeinde von den Vereinen jedoch auch grosse Beteiligungen ein. Bei der Einweihung der beiden neuen Schiessanlagen des Schützenhauses Grütmatt liess es sich die Wettswiler Gemeindepräsidentin Katrin Röthlisberger nicht nehmen, ein Grusswort des Gemeinderates zu überbringen: «Als der FSV Wettswil 2017 erstmals mit einem Projekt auf mich zugekommen ist, habe ich den Beteiligten gesagt, dass es schwierig werde, den Gemeinderat für einen so grossen Beitrag zu gewinnen. Nach mehreren Gesprächsrunden zeigte sich der FSV jedoch bereit Abstriche zu machen und einen grösseren Teil aus eigenen Mitteln zu finanzieren, konnten wir eine Einigung erzielen. Der FSV Wettswil ist ein wichtiger Verein, der viel in die Jugendarbeit investiert und immer wieder grosse Schützen herausbringt. Ich bin deshalb stolz, dass wir dieses Projekt gemeinsam realisieren konnten. Ich bin überzeugt, dass sich diese Investition lohnen wird und danke allen Mitgliedern des FSV, die sich für dieses Projekt ins Zeug gelegt haben.»

Obwohl die Gemeinden Wettswil und Stallikon – Stallikon nutzt ebenfalls die 300-Meter-Anlage in der Grütmatt – sich mit 100000 Franken am Projekt beteiligten, stand die Finanzierung der Anlagen lange auf Messers Schneide. Schlussendlich konnten jedoch zahlreiche Sponsoren gewonnen und ein erfolgreiches Crowdfunding durchgeführt werden, um ebenfalls 100000 Franken zusammenzubringen. Zudem leisteten die Vereinsmitglieder unzählige Stunden Freiwilligenarbeit und trugen damit dazu bei, dass die Kosten tief gehalten werden konnten. Projektleiter Kevin Arnold war sichtlich stolz auf das Erreichte: «Dieser Umbau war ein sehr solidarisches Projekt, bei dem Ältere für Junge investiert, gesponsort und gearbeitet haben. Es hat eindrücklich gezeigt, wie lebendig der Feldschützenverein ist und ich hoffe, dass wir zukünftig noch mehr Jugendliche aus dem Unteramt und dem gesamten Säuliamt für den Schiesssport begeistern können.

«Es ist eine Investition in die Jugend»

Der Feldschützenverein (FSV) Wettswil hat am Samstag zwei neue Anlagen eingeweiht. Über 100 Mitglieder des FSV Wettswil sowie Freunde und Familien nahmen am Einweihungsfest der neuen 25-Meter-Pistolenanlage sowie der vollautomatischen 50-Meter-Kleinkaliberanlage teil. Das Einweihungsfest bot neben sportlichen und informativen Höhepunkten auch viel Raum für Geselligkeit.

Der FSV Wettswil erfreut sich seit Jahren stabiler Mitgliederzahlen. Dies ist einerseits der Verdienst des aktiven Vorstandes, der für ein attraktives Vereinsleben sorgt, andererseits bietet der FSV Wettswil Anlagen für alle Distanzen – 10 Meter für Luftgewehre, 25 Meter für Pistole, 50 Meter für Kleinkaliber (Kaliber .22) sowie 300 Meter für Sturmgewehre. Mit dem eingeweihten Umbau wurde anstelle der bisherigen 50-Meter-Anlage eine 25 Meter-Pistolenschuss-Anlage gebaut. Die 50-Meter-Anlage wurde vor die 300-Meter-Anlage gesetzt und nutzt die Technik und die Schiessplätze der 300-Meter-Anlage. Je nachdem welche Anlage genutzt wird, kann die 50-Meter-Anlage ein- oder ausgefahren werden.

Der OK-Präsident des Einweihungsfestes, Kevin Arnold, freute sich sehr über das gelungene Projekt: «Wir sind der Gemeinde Wettswil extrem dankbar, dass sie für dieses Projekt Hand geboten hat. Jetzt haben wir ein modernes Schützenhaus, mit herausragenden Anlagen, die zukunftsträchtig sind. Die 50-Meter-Anlage ist bei jungendlichen Schützen besonders beliebt und damit eine wichtige Investition in die Zukunft. Das 50-Meter-Kleinkaliberschiessen ist rückstossarm, leise und man kann weit kommen, da es eine internationale Distanz ist. Wer olympisch unterwegs sein will, wählt diese Distanz. Denn auf 300 Meter wird primärin der Schweiz geschossen. Zudem wird mit dem Kleinkalibergewehr stehend, kniend und liegend geschossen. Damit ist das Kleinkaliberschiessen technisch besonders anspruchsvoll.» Der Schiesssport ist nach Alter gegliedert. Ab acht Jahren dürfen Luftgewehr und Luftpistole geschossen werden, auf eine Distanz von zehn Metern. Der FSV Wettswil nimmt jedoch aus Verantwortungs- und Sicherheitsgründen erst Mitglieder ab zehn Jahren an. Ab zehn Jahren kann mit Kleinkalibergewehren geschossen werden.

Schiessen geniesst nicht in allen gesellschaftlichen Gruppen einen guten Ruf. Denn bei den verwendeten Sportgeräten handelt es sich um Waffen. Gleichzeitig zeichnen sich gute Schützen durch jene Eigenschaften aus, die besonders mit Pazifismus in Verbindung stehen – innere Ruhe, Selbstdisziplin, Körperbeherrschung und Geduld. Denn um präzise zu schiessen, braucht es neben etwas Talent mentale Stärke, bewusste Atemtechnik, die Fähigkeit sich bei Nervosität selbst zu beruhigen und die Geduld, auf den richtigen Moment für die Schussabgabe zu warten. Wer auf der Suche nach einer Einzelsportart ist, die einerseits eine Abwechslung zum Alltag im Büro bietet und gleichzeitig jene Fähigkeiten fördert, die im kaufmännischen Bereich besonders gefordert sind, kann dies im Schiesssport finden.

 

Bilder & Text von Salomon Schneider, Artikel im Anzeiger des Bezirks Affoltern vom Di, 03.05.22